Nachruf auf Roman Hellmann: Gestalter der Schilling-Banknoten verstorben
Am 12. Mai 2012 verstarb der Grafiker Professor Roman Hellmann (*1921) in Wien. Seine Arbeiten waren aller Wahrscheinlichkeit nach die am weitesten verbreiteten in Österreich – bis der Euro kam. Denn von seiner Hand stammten eine Vielzahl der Schilling-Banknoten aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
In Schwarzach-St. Veit wurde er am 3. Januar 1921 geboren. Roman Hellmann besuchte die Hochschule für angewandte Kunst in Wien, studierte dort Grafik unter anderen bei Professor Paul Kirnig. 1948 verließ er als Magister der Kunst die »Angewandte« und arbeitete bis 1952 als freischaffender Grafiker.
Zu seinen Auftraggebern zählten die Elin AG, das Kabelwerk Felten-Guilleaume und die Handelkammer. Er war überaus erfolgreich, zahlreiche Preise bei Wettbewerben wurden ihm verliehen. Und so wurde die Österreichische Nationalbank auf ihn aufmerksam. Von 1952 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1978 wirkte Roman Hellmann schließlich für die ÖNB.
Seine Arbeit wurde von zwei Faktoren bestimmt: moderne, repräsentative Entwürfe zu schaffen, die sicherheitstechnisch ihrer Zeit voraus waren. Aus diesem Grund wurde er zu einem gefragten Experten auf diesem sehr speziellen und anspruchsvollen Gebiet, der u. a. auch für einen italienischen Druckmaschinenhersteller als Berater fungierte. Zwei Jahre vor seiner Pensionierung wurde ihm vom Bundespräsidenten der Ehrentitel Professor verliehen. 2002 wurde Roman Hellmann das österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse verliehen – eine Kombination, die wahrlich seiner Arbeit entsprach.
Hellmann und seinem Wirken soll ebenfalls eine Ausgabe in der Reihe »design|er|leben« gewidmet werden. Ein Gespräch mit ihm dazu konnte noch im Januar dieses Jahres geführt werden. Mit Roman Hellmann verliert Österreich einen herausragenden Gestalter, einen »angewandten Künstler«, der diese Kunst und seine Fähigkeiten nie als Selbstzweck, sondern gerade in der Verbindung mit technischen Neuerungen in den Mittelpunkt seines Schaffens und den Dienst seiner verantwortungsvollen Aufgabe stellte.
Andreas Koop_da