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Vorarlberg

Nachrufe: Hanser, Repa, Schafferhans verstorben

Gleich drei verdiente Mitglieder hat designaustria in der letzten Zeit verloren. Wir bringen hier gekürzte Ausschnitte aus den Nachrufen, die Brigitte Willinger für die DA-Mitteilungen 4_11 verfasst hat.

Josef (Peppi) Hanser (1929–2010)

Der Bludenzer Josef Hanser trat 1943 in die Innsbrucker Kunstgewerbeschule ein, die er erst nach dem Zweiten Weltkrieg abschließen konnte. Er arbeitete zunächst in einem Grafikatelier und in einem Werbeunternehmen und machte sich 1953 als »Grafikdesigner und Künstler« (Hanser) selbstständig. Er gestaltete zahlreiche Plakate, vornehmlich im Kultur- und Tourismusbereich. Sein Hauptauftraggeber in dieser Hochzeit der Industrie, der Modernisierung und des Wiederaufbaus wurde Röfix, ein Familienunternehmen in Röthis, ein Baustoffhersteller. Neben dem Corporate Design der Firma und zahllosen Verpackungen gestaltete Hanser zwei Festschriften des Unternehmens sowie das Firmenmuseum in Röthis. Neben seiner Arbeit als Gebrauchsgrafiker war Peppi Hanser leidenschaftlicher Künstler. Er interessierte sich für künstlerische Strömungen aus aller Welt und förderte Künstlerinnen und Künstler in seinem Umfeld. In den letzten Jahren machte ihm seine schwindende Sehkraft zu schaffen. Seinen kurz vor seinem Tod verfassten handschriftlichen Lebenslauf, in dem er seine Mitgliedschaft bei der Berufsvereinigung Bildender Künstler Vorarlbergs und bei designaustria (»GDA-Wien/Austria«) unter den wenigen ihm erwähnenswert scheinenden Eckpunkten seiner Laufbahn vermerkt, schließt er mit den knappen Worten: »Nun krank und müde«. (Quelle: Willibald Feinig, Georg Vith)

Hansjörg Repa (1936–2010)

Der gebürtige Oberösterreicher wurde in den frühen 1950er-Jahren an der Kunstgewerbeschule in Linz ausgebildet, wo er die Klasse für Werbe- und Gebrauchsgrafik besuchte. In Wien setzte Hansjörg Repa seine Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und an der Akademie für angewandte Kunst fort. Nach festen Anstellungen als Art Director im Atelier Ilse Jahnaß und als Werbeleiter bei Rauscher & Co machte er sich 1960 als freier Konzeptionist, Texter und Grafikdesigner selbständig. Er wurde zu einem der führenden Spezialisten für Logogestaltung und Corporate Design: Das damalige Logo der Austrian Airlines mit dem charakteristischen roten Pfeil stammte aus seiner Hand. In seinem Büro in der Gärtnergasse im dritten Wiener Gemeindebezirk entwarf er unzählige Firmenzeichen und Produktlogos in der für ihn typischen reduzierten und prägnanten Formensprache. Zu seinen Kunden zählten u. a. die Fluglinie Aeroflot und das russische Reisebüro Intourist, die Pharmaunternehmen Albert-Roussel, Hoechst, Immuno und SciCon, die Central- und Wechselbank und die ITB-Bank, die Versicherung Interunfall-RAS (Riunione), Mobil Oil Austria, Renault, das Österreichische Bundesheer, Waagner-Biro, der Uhrenhersteller Kienzle sowie die Werbeagenturen GGK, Gould, Cargill & Cie und Gramm & Grey und viele mehr. (Quelle: Studioprofil Hansjörg Repa)

Wolfgang Schafferhans (1947–2011)

Als Jugendlicher blieb Wolfgang Schafferhans der Handelsschule, die er auf Wunsch seiner Eltern besuchte, fern und meldete sich heimlich an der »Graphischen« an, wo Wilhelm Jaruska unter seinen Lehrern war. Nach seinem Abschluss kam er in einem grafischen Atelier in der Südstadt unter, wo er u. a. für Steyr-Daimler-Puch arbeitete. Nebenher baute er seinen eigenen Kundenstock auf und machte sich bald selbstständig. Zu seinen Auftraggebern zählten die Fluglinien Quantas und Air France, Philips, die Schoeller Bank und der Pharmakonzern Merck. Wie viele seiner Zeit war Wolfgang Schafferhans sehr vielseitig, auch wenn sich sein Schwerpunkt in späteren Jahren primär zur Werbegrafik verlagerte. Er fasste vor allem in der Pharmaindustrie Fuß, wo er einen dringenden Bedarf an gutem Grafikdesign sah, und sein Kundenkreis erweiterte sich entsprechend. Sein Zugang zur Grafik war frei und künstlerisch und von einem besonderen Feingefühl geprägt. Er verließ sich weniger auf Regeln als auf seinen geübten Blick. Bis zu seinem plötzlichen Tod leitete er das Atelier Schafferhans Graphic Design, das von einem seiner Söhne weitergeführt wird. (Quelle: Finn Schafferhans)

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