Joseph Binder Award 2012
»Design muss motivieren!«, waren sich die Mitglieder der internationalen Jury einig und wählten damit einen Leitsatz Joseph Binders, des Namensgebers des Wettbewerbs, zu ihrer obersten Richtlinie bei der Beurteilung der 386 Einreichungen, mit denen sich 176 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zwölf Ländern dem kritischen Auge des Preiskomitees stellten. Unter der Moderation von Severin Filek entwickelte sich eine der konstruktivsten, interessantesten, aufschlussreichsten, begeistertsten und dabei harmonischsten Jurysitzungen in der Geschichte des Wettbewerbs. Dies ist natürlich vor allem dem großen Engagement, der Kompetenz und der Offenheit der Jurorinnen und Juroren zu danken, die sich diesmal in Wien versammelt hatten. Und durch ihre unterschiedlichen Schwerpunkte und Tätigkeitsfelder ergänzten und befruchteten sie einander geradezu ideal.
Als allgemein feststellbare Trends sind diesmal zu vermerken: Klar und verständlich aufbereitetes und einer autonomen Ästhetik folgendes Informationsdesign, das auch emotionale Aspekte und Benutzerbedürfnisse nicht aus dem Auge lässt, ist angesagt. Dies wurde auch und besonders in der Kategorie Design Fiction, in der auftragsunabhängige Arbeiten und damit vorrangig Studentenprojekte prämiert werden, deutlich: Bei der Mehrzahl der Arbeiten geht es darum, Fakten und Wissenswertes an den Mann/die Frau zu bringen. Überhaupt fiel auf, dass der Nachwuchs, auf den etwas mehr als zehn Prozent der Einreichungen entfielen, sich auch unter den Profis bewährt: Viele der nominierten und ausgezeichneten Projekte, die an Ausbildungsstätten entstanden sind, haben auch eine Umsetzung erfahren, vom Corporate Design und Kommunikationsdesign über Buch- und Zeitschriftenpublikationen bis hin zur Verpackung.