Joseph Binder Award 2014
Das fesche Dirndl mit Tattoo und Tablet-Computer unterm Arm und der flotte junge Mann in Lederhosen vor seinem Laptop, die beide ganz im Stil von Joseph Binders Tourismusplakaten der 1930er- und 1940er-Jahre vor einer beeindruckenden Bergkulisse in Erscheinung treten, haben offensichtlich ihre Wirkung nicht verfehlt. Der neue visuelle Auftritt hat in Verbindung mit verstärkten Anstrengungen in der nationalen und internationalen Kommunikation des Wettbewerbs und einer noch intensiveren Kooperation mit europäischen Partnerverbänden und dem Weltdachverband Icograda für einen gewaltigen Anstieg des Teilnahmeinteresses gesorgt. Insgesamt gab es 690 Einreichungen von 340 Teilnehmer/ innen aus 28 Ländern. Deshalb fällt dieser Katalog auch etwas umfangreicher aus als sonst: Er präsentiert 79 Projekte von 65 Einreicher/ innen aus Deutschland (35), der Schweiz (3), Ungarn (2), Italien (1), den Niederlanden (1) und natürlich aus dem Gastgeberland Österreich (37).
In den Gestaltungstrends ist allgemein eine Tendenz zur Schlichtheit, zu klaren Strukturen und Formen und zu einer reduzierten Farbigkeit zu bemerken. Vor allem, aber nicht nur, im Bereich Illustration stechen bei mehreren Projekten die Beschränkung auf Schwarz-Weiß-Kontraste ins Auge. Thematisch fällt auf, dass sich nicht nur im Bereich Design Fiction zahlreiche Arbeiten durch ihre soziale Relevanz auszeichnen: Ökologie, Ernährung, Materialsensibilität, Menschenrechte und interkulturelle Verständigung sind wichtige Themen, ob im Kleinen oder im Großen.